Die Fructoseintoleranz ist ein sehr weit verbreiteter Enzymdefekt und sollte bei der Abklärung eines Reizdarmsyndroms unbedingt berücksichtigt werden.

Man unterscheidet die angeborene (hereditäre) Form der Fructoseintoleranz, deren Ursache eine genetische Störung ist, von der intestinalen Fruktoseintoleranz, die als relativ harmloser Enzymmangel interpretiert werden kann. Da die angeborene Form sehr selten ist und die Betroffenen meist von ihrer schweren Erkrankung wissen, soll sie nicht Gegenstand dieser Betrachtung sein. Für den RDS Patienten ist die intestinale Form eher von Bedeutung.

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Fructoseintoleranz – „Trigger“ meiner Beschwerden?

Fruchtzucker bzw. Fruktose verursacht bei den Betroffenen die gleichen Beschwerden wie Milchzucker bei einer Laktoseintoleranz. Dabei ist es egal, ob er über die natürliche Nahrung, beispielsweise als Obst, oder in Form industriell gewonnener Produkte wie Süßstoff verzehrt wird. Auch die Vorgehensweise zur Aufdeckung einer Fruktoseintoleranz gleicht dem Verfahren bei einer Milchzuckerunverträglichkeit. Es ist also auch hier nötig, eine zeitlich begrenzte Eliminationsdiät durchzuführen. Dabei bietet es sich an, beide Diäten zeitgleich in Angriff zu nehmen.

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Fruchtzucker ist natürlicher Bestandteil von Früchten und zahlreichen Gemüsesorten. Darüber hinaus befindet sich dieses Kohlenhydrat in Honig, Fruchtsäften, Limonaden, Cola-Getränken und Likören. Besonders viel Fruchtzucker enthalten getrocknetes Obst, süße Obstsorten wie Weintrauben oder Birnen, Konfitüre sowie Honig. Da Fruchtzucker außerdem als Austauschstoff für Haushaltszucker verwendet wird, enthalten auch die meisten kalorienreduzierten Nahrungsmittel sowie Diabetikerkost größere Mengen davon. Sie sind daher für Betroffene der Fructoseintoleranz meist problematisch.

Die Aussage „zuckerfrei“, die häufig auf kalorienreduzierten Fertigprodukten zu lesen ist, bezieht sich übrigens ausschließlich auf den Haushaltszucker. In einigen Fällen sind solche Lebensmittel mit besonders viel Fruchtzucker gesüßt.

Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden von Außenstehenden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der orthomolekularen Medizin macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination aus Nähr- und Vitalstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. (gesponsert)

Genauere Angaben über den Fruktosegehalt ausgewählter Nahrungsmittel finden sie in der Tabelle rechts. Berücksichtigen Sie hierbei bitte, dass sich die Mengenangaben auf jeweils 100 Gramm eines Lebensmittels beziehen. Die verzehrsüblichen Mengen unterscheiden sich jedoch teilweise sehr. Während zum Beispiel eine Portion Konfitüre selten mehr als 20 Gramm umfasst, können leicht mehrere hundert Gramm Bananen in einer Mahlzeit verzehrt werden. Bei einer Fruktoseintoleranz ist es, wie bei der Milchzuckerunverträglichkeit, keinesfalls notwendig, diesen Zuckerstoff vollständig zu meiden.

Das Beschwerdebild ist abhängig sowohl von der Menge der konsumierten Fruktose als auch von der individuellen Toleranzgrenze des Betroffenen. Aus diesem Grund kann keine allgemein verbindliche Empfehlung gegeben werden in Bezug auf eine verträgliche Tageshöchstmenge. Bei den meisten RDS Patienten führen bereits geringe Einschränkungen zu einer deutlichen Besserung ihrer Symptomatik. Verzichten Sie daher zunächst auf besonders stark belastete Lebensmittel wie Honig oder Fruchtsäfte. Wie bei allen Nahrungsmittelunverträglichkeiten lohnt sich auch bei der Fruktoseintoleranz eine übertriebene Vorsicht nicht.

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Mehr dazu: Das Reizdarm-Programm, Medizinverlag Nordwest, EUR 1,99 (gesponsert)

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Artikelbild: © kei907

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