Immer mehr Menschen setzten auf eine glutenfreie Ernährung. Hierzu gehört besonders der Verzicht auf Weizenprodukte, aber auch viele andere Getreidearten. Besonders der Verzicht auf Weizen ist für einen Großteil der Bevölkerung problematisch, da Weizen noch immer das wichtigste Grundnahrungsmittel ist. Dennoch: Auch wenn Ernährungswissenschaftler Weizen teils scheinbar zu Unrecht verurteilen, kommen einige um den Verzicht des „Frankenstein-Weizens“, wie man ihn in den USA heute oft nennt, nicht drumherum. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich.

Wann wird der Verzicht auf Weizen nötig?

Ein Teil der Bevölkerung reagiert auf Weizen, bzw. das darin enthaltene Gluten, allergisch. Ein allergischer Schock kann durchaus lebensbedrohlich sein, hat aber – ist er einmal überstanden – keine nachhaltigen Folgen. Ein anderer Teil leidet unter Zöliakie, einer chronischen Entzündung der Darmschleimhaut. Diese Entzündung wird nachweislich von Gluten ausgelöst, weshalb das Kleber- und Speicherprotein gemieden werden muss. Im Falle einer Zöliakie kann die Aufnahme von Gluten beträchtliche nachhaltige Folgen auf die Gesundheit haben.

Betagluten

Nicht-Zöliakie-Weizen-Gluten-Sensitivität als Ursache des „Frankenstein-Weizens“

Doch damit sind die Gründe für den Verzicht auf Gluten noch nicht vollständig. Es gibt noch eine weitere Gruppe, die auf Gluten verzichtet. Diese leidet laut Forschung an einer Nicht-Zöliakie-Weizen-Gluten-Sensitivität. Betroffene reagieren mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall auf den Verzehr von glutenhaltiger Nahrung. Die Symptome sind unangenehm, jedoch weder lebensgefährlich, noch schaden sie dem Körper nachhaltig.

Es wird geschätzt, dass bis zu 6 % der Bevölkerung an der Nicht-Zöliakie-Weizen-Gluten-Sensitivität leidet. Die genaue Ursache dieser Unverträglichkeit ist ebenso wenig geklärt, wie eine konkrete Therapie. Häufig wird ein Zusammenhang zwischen den heutigen Weizenzüchtungen und dem gesteigerten Vorkommen von Weizenunverträglichkeiten vermutet. Neuere Weizenzüchtungen sollen mehr krankmachende Proteine enthalten, als die Züchtungen der Vergangenheit. In den USA spricht man vom „Frankenstein-Weizen“, der angeblich krank macht.

Projekt Wheatscan – wie gefährlich ist unser Weizen?

Vor etwa drei Jahren wurde das Forschungsprojekt Wheatscan ins Leben gerufen. Innerhalb dieses Projekts wurden Weizensorten der vergangenen 130 Jahre wieder zum Leben erweckt. Ein Team aus Lebensmittelchemikern, Pflanzenzüchtern und Medizinern verglich die Züchtungen der Vergangenheit mit denen der Gegenwart. Insgesamt wurde eine Auswahl von 56 Sorten aus dem deutschen Saatgut-Archiv am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik angepflanzt. Aus dem Ertrag wurden Mehle hergestellt, um diese anschließend zu erforschen.

Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden von Außenstehenden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der orthomolekularen Medizin macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination aus Nähr- und Vitalstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. (gesponsert)

Nach Abschluss des Projekts ist klar: Bisher fehlt jeder Hinweis darauf, dass unsere aktuellen Weizenzüchtungen mehr Proteine enthalten und damit mit größer Wahrscheinlichkeit zu einer Unverträglichkeit führen. Besondere Aufmerksamkeit widmete das Projektteam dem Gluten-Protein. Ihr Fazit: Der Anteil an Gluten im Weizen ist in den vergangenen Jahren sogar rückläufig.

Auch in Bezug auf die Amylase-Tryption-Inhibitoren (ATI) gibt das Wheatscan-Team Entwarnung. Das Enzym aktiviert einen Rezeptor auf den Immunzellen, auf den das Immunsystem mit den bekannten Symptomen einer Unverträglichkeit reagiert. Doch der Anteil an ATI im Weizen ist in den vergangenen 100 Jahren sogar geringfügig gesunken. Auch hier kann also nicht der Grund für die zunehmende Verbreitung der Nicht-Zöliakie-Weizen-Gluten-Sensitivität liegen.

Fazit – aktuelle Weizenzüchtungen enthalten weniger Gluten und ATI

Bis jetzt konnte das Wheatscan Projekt also die allgemeinen Vorurteile zum sogenannten „Frankenstein-Weizen“ entkräften. Dennoch ist zu beachten, dass Weizen noch weitere Proteine enthält, die bisher nicht wissenschaftlich untersucht wurden. Mit dem Ende des Wheatscan Projekts ist die Erforschung eines Zusammenhangs zwischen gegenwärtigen Weizensorten und der zunehmenden Anzahl an Betroffenen der Glutenunverträglichkeit, bzw. Nicht-Zöliakie-Weizen-Gluten-Sensitivität, also noch nicht abschließend geklärt.

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Artikelbild: Adobe Stock © rangizzz

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