Die meisten Methoden zur Linderung eines Reizdarmsyndroms zielen darauf ab, die Symptome erst gar nicht entstehen zu lassen: Es gilt eine spezielle Ernährungsform einzuhalten oder auf Schonkost zu setzen. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gibt es darüber hinaus Methoden, um die Körpermitte zu stärken – und die Verdauung so zu erleichtern. Doch was steckt genau dahinter?
Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der Apotheke macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination von Nährstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin Darmkapseln ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. Mehr Info… (gesponsert).
Die Tuina-Therapie setzt auf manuelle Techniken
Tuina ist eine traditionelle chinesische Therapieform, die Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist. Der Begriff „Tuina“ setzt sich aus den chinesischen Wörtern „Tui“ (schieben) und „Na“ (greifen) zusammen, was die grundlegenden Techniken beschreibt, die in dieser Therapie verwendet werden. Tuina kombiniert verschiedene manuelle Techniken, um das Gleichgewicht von Körper und Geist zu fördern und die Gesundheit zu verbessern.
Ganz konkret bedeutet das: Tuina umfasst eine Vielzahl von manuellen Techniken, darunter Drücken, Reiben, Kneten und Dehnen. Diese Techniken werden auf spezifische Akupunkturpunkte und Meridiane angewendet, um den Energiefluss (Qi) im Körper zu harmonisieren. Die Therapie zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, Verspannungen zu lösen, die Durchblutung zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Tuina wird häufig zur Behandlung von Muskel- und Skelett-Beschwerden eingesetzt, kann aber auch bei inneren Erkrankungen, Schlafstörungen oder Verdauungsproblemen und in diesem Zusammenhang auch beim Reizdarmsyndrom unterstützend wirken.
Zum Ausprobieren: die Selbstmassage
Eine Tuina-Behandlung erfolgt in der Regel durch einen ausgebildeten Therapeuten, allerdings gibt es auch eine einfache Form der Selbstmassage, die Sie selbst anwenden können:
- Der Zeitpunkt: Es ist am besten, die Selbstmassage als morgendliches Ritual zwischen 5 und 7 Uhr oder zwischen 9 und 11 Uhr durchzuführen. Nach dem Essen oder bei akuten Erkrankungen wie Fieber oder Kopfschmerzen sollten Sie die Selbstmassage nicht anwenden.
- Die Vorbereitung: Nehmen Sie sich für die Selbstmassage mindestens 5 bis 10 Minuten Zeit und tragen Sie leichte, lockere Kleidung ohne einengenden Gürtel. Achten Sie darauf, dass die Umgebung warm ist und versuchen Sie, während dieser kurzen Zeit zur Ruhe zu kommen und störende Einflüsse auszublenden, ähnlich wie bei einer Meditation.
- Die Massageposition: Die empfohlene Position ist stehend; bei großer Schwäche können Sie auch sitzen oder liegen.
Die Haupttechnik besteht darin, den Bauch im Uhrzeigersinn zu streichen. Dabei kreisen Sie mit beiden Händen um den Bauchnabel herum, was dem Verlauf des Dickdarms entspricht: aufsteigend an der rechten Seite des Bauches, quer verlaufend und absteigend auf der linken Seite. Durch das Streichen entlang des Dickdarms unterstützen Sie die Verdauungsfunktion – so kann der Stuhlgang gefördert und Blähungen gelindert werden. Die stehende Position unterstützt dieses Vorhaben. Das Streichen bringt Entspannung und Wärme in den Bauch. Führen Sie diese Anwendung mit Konzentration und Aufmerksamkeit durch; eine Frequenz von 36 Streichen im Uhrzeigersinn wäre ideal.
Alternativ können Sie auch entgegen dem Uhrzeigersinn streichen; dies stärkt die Haltungsfunktion des Darms und ist besonders hilfreich bei vermehrtem Durchfall, einem bekanntermaßen typischen Symptom des Reizdarmsyndroms. In diesem Fall könnte die Sequenz aus 24 Streichen im Uhrzeigersinn und 12 Streichen entgegen dem Uhrzeigersinn bestehen. Beginnen und enden Sie das kreisförmige Streichen im Unterbauch. Am Ende des Streichens können Sie Ihre Hände dort für 1 bis 3 Minuten ruhen lassen, um Wärme abzugeben und das Energiefeld im Unterbauch zu stärken.
Wie kann die Selbstmassage die Symptome des Reizdarmsyndroms lindern?
Die TCM erklärt sich das Reizdarmsyndrom als „Störung der Mitte“, die auf eine Schwäche des Milz-Qis hinweist. Dies bedeutet eine Art von Schwäche in der Verdauungsenergie, wodurch die angebotene Nahrung nicht richtig aufgespalten werden kann. Es kommt zu einem Völlegefühl, häufig begleitet von Blähungen, gurgelnden Darmgeräuschen und weichem Stuhlgang. Der Darm ist gereizt und kann seine Funktion nicht ordnungsgemäß ausführen, was dazu führt, dass Wasser im Dickdarm nicht richtig resorbiert wird und es zu weichem oder durchfallartigem Stuhl kommt. Daher wird die erweiterte TCM-Diagnose auch als Milz-Qi-Schwäche mit Feuchtigkeit bezeichnet.
Um die Verdauung zu verbessern, ist es wichtig, die Mitte zu stärken. Das bedeutet zum einen, Lebensmittel zu meiden, die eben diese Symptome verursachen. Und zum anderen können Maßnahmen ergriffen werden, wie etwa die beschriebene Selbstmassage, um die Mitte zu stärken. Es gibt jedoch auch andere Faktoren, die stören können. Zu viel Spannung im System, beispielsweise durch Stress oder emotionalen Druck, kann sich ebenfalls negativ auf die Verdauung auswirken und zu einer Störung des Leber-Qis führen. Die Folge: ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung.
Ein weiterer kleiner Störfaktor tritt auf, wenn wir schnell auf Aufregung reagieren und dadurch Durchfall bekommen; hier reagiert die Herz-Energie mit Nervosität und das Leber-Qi mit Anspannung. Darüber hinaus ist es interessant zu wissen, dass das Milz-Qi bzw. Milz-Yang vom Nieren-Yang abhängt. Ist unser Unterbauch kalt (Nieren-Yang), wird auch unsere Verdauungsenergie geschwächt sein. Daher sollte in diesem Fall besonders warme Nahrung konsumiert werden.
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Bildquelle: © Adobe Media. Tuina-Massage bei Reizdarm. Woman lying down with bag of seeds in her eyes receiving tuina massage. Von Cubodeluz
©Selbstmassage bei Reizdarm. Closeup of young woman with hands on her stomach. Von studiovespa