Was kann fernab von Medikamenten beim Reizdarmsyndrom helfen?

Dieser Frage ist Apothekerin Rika Rausch für die Deutsche Apotheker Zeitung nachgegangen. In ihrem jüngst erschienen Fachbeitrag macht sie klar, dass keine Standardtherapie bekannt sein kann, weil es meist keine Möglichkeit gibt, die Ursachen für das Reizdarmsyndrom eineindeutig zu klären. Jegliche Therapiemethoden zielen darauf ab, Schmerzen und Symptome zu lindern, um den Betroffenen eine Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen bzw. eine Abschottung vom gesellschaftlichen Leben zu verhindern.

Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der Apotheke macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination von Nährstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin Darmkapseln ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. Mehr Info… (gesponsert).

Die S3-Leitlinie setzt auf diese Medikamente

Vorsichtig nähern sich Mediziner dem Reizdarmsyndrom als Störung der Darm-Hirnachse. Gebündelt werden die vielen, aber oft noch undurchsichtigen Erkenntnisse zum Reizdarmsyndrom, in der S3-Leitlinie. Und in dieser ist auch von einigen Medikamenten die Rede, die häufiger in diesem Zusammenhang verordnet werden:

  • Colestyramin, Coleseveal und Colestyramin werden häufig verordnet, um Diarrhoe zu bekämpfen.
  • Laxantien werden der Apothekerin zufolge bei Verstopfung
  • Linaclotid, Spasmolytika und Pfefferminzöl seien oft die erste Wahl, um Schmerzen und Krämpfe in der Bauchregion zu lindern.
  • Linaclotid kommt auch zur Regeneration der Blähungen infrage, die ein häufiges Symptom des Reizdarmsyndroms sind.

Und auch wenn die Studienlage noch nicht üppig ist, greift Rika Rausch auch die Idee auf, Probiotika einzusetzen, um die Darmflora auszugleichen.

Ein neuer Ansatz: die App als Gesundheitsanwendung

Möglichkeiten, das Reizdarmsyndrom fernab von Medikamenten zu therapieren, sieht bereits die S3-Leitlinie vor. Darin ist von Verhaltenstherapie, Psychotherapie und Hypnose die Rede. Vergleichsweise neu ist der Einsatz einer App als Therapiebaustein. Aktuell hat die App den Status einer digitalen Gesundheitsanwendung, sprich: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für drei Monate.

Die Intention der mobilen Anwendung setzt im gesellschaftlichen Leben an: Es gilt die Beschwerden zu reduzieren, die Lebensqualität zurückzuerlangen bzw. zu steigern und proaktiv Depressionen und Angstzuständen vorzubeugen. Ob die Arbeit mit der App Erfolge bringen kann, steht aktuell noch in den Sternen, allerdings steht die App – ähnlich wie weitere Ansätze, die Betroffenen Linderung bringen sollen – im Fokus der Forschung.

Mehr dazu: Das Reizdarm-Programm, Medizinverlag Nordwest, EUR 1,99


Foto: (c) Adobe media, Apps bei Reizdarmsyndrom: Woman using Health app on mobile phone. Von Kaspars Grinvalds

Omnitadin Darmkapseln bei Reizdarmsyndrom
Omnitadin Darmkapseln bei Reizdarmsyndrom