Ständig Bauchschmerzen, Durchfall, Unwohlsein – diese und andere Symptome führen über kurz oder lang zum Arzt. Was folgt ist nicht selten eine wahre Tortur an Untersuchungen: Häufiges Röntgen, Darm- und Magenspiegelungen, Schmerzmittel ohne Ende. Laut des „Arztreports 2019“ der Barmer ist es oft vor allem die körperliche Seite, die bei einem Reizdarmsyndrom Aufmerksamkeit erhält. Auf Dauer kann dies für den Patienten jedoch äußerst riskant sein. Viel wichtiger ist ein multidisziplinärer Ansatz: Die Ursachen müssen ganzheitlich betrachtet werden. Darüber hinaus müssen auch Ernährung und psychische Hintergründe bei der Behandlung einbezogen werden.
Reizdarm: Bis zu 11 Millionen sind betroffen
Im Jahr 2017 erhielten etwa Eine Millionen Deutsche die Diagnose Reizdarmsyndrom. In der Realität sind voraussichtlich wesentlich mehr betroffen, die aber aus Angst und Scham den Arzt – und damit die Diagnose – meiden. Vermutet wird, dass etwa 11 Millionen Erwachsene unter einem Reizdarm Syndrom leiden. Besonders in der jüngeren Bevölkerung steigen die Zahlen der Betroffenen.
Fragwürdige Ansätze bei Reizdarm
Oft bleibt die Erkrankung jahrelang unerkannt. Es werden Erkrankungen wie Krebs ausgeschlossen, aber die letztendliche Diagnose bleibt aus. Entsprechend falsch sind häufig die Therapieansätze. Viel zu oft kommen CT und MRT zum Einsatz – Methoden, die bei einem Reizdarmsyndrom kaum Aufschluss geben können, den Körper aber stark durch die Strahlung bzw. das magnetische Wechselfeld belasten.
Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der Apotheke macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination von Nährstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin Darmkapseln ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. Mehr Info… (gesponsert).
Nicht nur die Diagnose läuft schief, auch die Behandlung sollte anders ablaufen. Fragwürdig ist der Einsatz von Protonenpumpenhemmer, er bei etwa 38 % der Betroffenen zum Einsatz kommt. Man nennt diese Medikamente auch „Magensäureblocker“. Sie sollen den Magen vor der Magensäure schützen. In wie weit das bei einem Reizdarm helfen soll, ist umstritten. Noch häufiger werden opioidhaltige Schmerzmittel verschrieben – Schmerzmittel mit umstrittener Wirkung und zusätzlich hoher Gefahr der Abhängigkeit. Bedenkt man nun, dass der Weg zur Diagnose teils Jahre dauert, so steigt die Fragwürdigkeit dieser Diagnose und Behandlungsmethoden enorm.
Vergessen wird dabei oft, den Körper als Ganzes zu betrachten und den Geist mit einzubeziehen. Ein Reizdarmsyndrom ist in der Regel nicht rein körperlich, was bei Diagnose und Therapie zwingend berücksichtigt werden muss. Das Problem liegt nicht allein im Darm, oft spiegelt es sich dort sogar nur wider. Behandelnde Hausärzte oder Internisten müssen eng mit Schmerztherapeuten, Ernährungsexperten und Psychotherapeuten zusammenarbeiten, um eine effiziente Therapie zu ermöglichen.
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