Gibt es Möglichkeiten, das Reizdarmsyndrom zu heilen?
Es ist die mitunter häufigste Frage, die Betroffene stellen – und deren Antwort sie meist enttäuscht: Es gibt keine Chance, das Reizdarmsyndrom zu heilen. Nein, für Patienten mit Reizdarmsyndrom gibt es keine Heilung. Allerdings machen Experten wie Dr. Miriam Goebel auch Mut, sich nicht von dieser zunächst niederschmetternden Diagnose aus der Bahn werfen zu lassen. Denn auch wenn das Reizdarmsyndrom nicht heilbar ist – wie beispielsweise eine Entzündung im Darm es wäre – gibt es doch Möglichkeiten, sich mit dem Reizdarmsyndrom zu arrangieren.
Die Ernährungsumstellung kann helfen – zu heilen ist das Reizdarmsyndrom nicht
Die Oberärztin der Gastroenterologie und Inneren Medizin erläutert in einem Interview, dass die Grundregeln, um besser mit dem unheilbaren Reizdarmsyndrom umzugehen, durchaus simpel sind. Als „Oma-Regeln“ bezeichnet sie die Tipps, nicht extrem zu essen – also nicht unregelmäßig, nicht zu kalt, nicht zu heiß, nicht zu scharf und vor allem ausgewogen. Allein gelassen werden sollte niemand mit dem Reizdarmsyndrom, denn selbst ohne Aussicht auf Heilung sollte es den Betroffenen dennoch ermöglicht werden, mit der Krankheit zu leben – ohne sich ausschließlich in Verzicht zu üben.
Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der Apotheke macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination von Nährstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin Darmkapseln ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. Mehr Info… (gesponsert).
Auch mit der Gewissheit, dass es für das Reizdarmsyndrom keine Heilung gibt, sollte – so die Ärztin – die soziale Isolation verhindert werden. Verständlich und nachvollziehbar sei das Verhalten zwar durchaus, verrät Dr. Miriam Goebel, die in vielen Patientengesprächen immer wieder ähnliche Verhaltensmuster angetroffen hat: Durch die Verdauungsprobleme erfolgte der Rückzug – vom gemeinsamen Essen, vom sozialen Leben. Sich immer weiter in diese Isolation zu flüchten, sei jedoch – trotz der Diagnose, dass es keine Heilung für das Reizdarmsyndrom gibt – nicht zielführend. Stattdessen sollte mit einer Ernährungsumstellung herausgefunden werden, wie der Körper reagiert.
Betroffene berichten vom Erfolg der Fünf-Säulen-Therapie
Es ist ein Mix aus mehreren Ansätzen, der zwar keine Heilung des Reizdarmsyndroms verspricht, allerdings für eine Linderung der Symptome sorgen kann. Können Völlegefühl, Blähbauch und Schmerzen reguliert und kontrolliert werden, finden Betroffene mit der Diagnose Reizdarm schneller zurück ins Leben. Doch der Weg dahin ist nicht immer einfach.
Rat und Hilfe auf dem Weg zum Leben mit Reizdarmsyndrom kann ein Ernährungscoach bieten. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen, die ebenfalls der Fünf-Säulen-Therapie folgen, kann hilfreich sein. Die Grundlagen dieses Ansatzes – das Symptomtagebuch, der Ernährungs- und Medikamentenplan, Gespräche mit einem Psychotherapeuten sowie ein Programm an Entspannungs-, Wellness- und Fitnessübungen – sind dieselben. Die Integration dieser Vorgaben ins Leben der Betroffenen kann nur individuell erfolgen.
Mehr dazu: Das Reizdarm-Programm, Medizinverlag Nordwest, EUR 1,99
Foto: (c) Adobe media, Reizdarmsyndrom: Heilkraft der Kräuter, von Werner