Symptome des Reizdarmsyndroms verstehen und gezielt behandeln
Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist ein funktionelles Verdauungssyndrom, das durch wiederkehrende Bauchbeschwerden wie Schmerzen, Blähungen und veränderte Stuhlgewohnheiten charakterisiert ist. Prä- und Probiotika gewinnen hierbei zunehmend an Bedeutung, da sie durch Beeinflussung der Darmmikrobiota potenziell zur Linderung dieser Symptome beitragen können. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Prä- und Probiotika wirken, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen und wie Sie diese sinnvoll im Alltag einsetzen können.
Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der Apotheke macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination von Nährstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin Darmkapseln ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. Mehr Info… (gesponsert).
Was sind Prä- und Probiotika und wie wirken sie im Darm?
Präbiotika sind unverdauliche, fermentierbare Ballaststoffe oder Kohlenhydrate, die gezielt das Wachstum und die Aktivität förderlicher Darmbakterien stimulieren. Typische Vertreter sind Inulin, Fruktooligosaccharide (FOS) und Galaktooligosaccharide (GOS). Durch die verbesserte Besiedlung mit nützlichen Mikroben kann sich der Stoffwechsel der Darmflora verändern, was sich auf Blähungen, Gasproduktion und Stuhlgang auswirkt. Dabei kann die Wirkung abhängig von der Dosierung unterschiedlich sein: Während Präbiotika in einigen Fällen die Symptome verbessern, können sie insbesondere zu Beginn der Einnahme auch vermehrt Blähungen hervorrufen.
Probiotika hingegen sind lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge aufgenommen werden, um positiv auf die Zusammensetzung oder Funktion der Darmmikrobiota einzuwirken. Häufig genutzte Stämme sind verschiedene Bifidobakterien, Lactobacillen sowie der Hefe-Stamm Saccharomyces boulardii. Die Wirkungen umfassen die Reduktion von Blähungen, bessere Regulation der Verdauung, Modulation der Immunantwort und Stärkung der Darmbarriere. Dabei sind die Effekte stark abhängig vom verwendeten Stamm und der Dosierung sowie von individuellen Patientenfaktoren.
Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen die Wirksamkeit von Prä- und Probiotika?
Die Studienlage zu Prä- und Probiotika beim Reizdarmsyndrom ist vielfältig, aber oft durch Unterschiede im Studiendesign, den eingesetzten Probiotika-Stämmen, Dosierungen und betrachteten Endpunkten gekennzeichnet. Insgesamt zeigen einige Probiotika-Stämme bei bestimmten Patientengruppen moderate Verbesserungen, besonders bei häufigen Blähungen und Bauchkrämpfen. Die Wirkung ist jedoch nicht bei allen Patientinnen und Patienten gleich und stark von individuellen Faktoren abhängig.
Bei bestimmten RDS-Subtypen, etwa bei vorherrschender Blähungssymptomatik oder bei Verstopfung beziehungsweise Durchfall, weisen Studien darauf hin, dass spezielle Probiotika-Stämme zur symptomatischen Linderung beitragen können. Auch Präbiotika können je nach Zusammensetzung und Dosierung positive Effekte zeigen, wobei anfangs oft eine Verschlimmerung der Symptome auftreten kann.
Bei Patientinnen und Patienten mit begleitender Antibiotikabehandlung, einem Reizdarm in Verbindung mit entzündlichen Darmprozessen oder zusätzlichen Verdauungsstörungen variieren die Wirkungen der Probiotika deutlich. Die langfristigen Effekte und die Nachhaltigkeit der Behandlung erfordern weiterführende Forschung.
Wie sollte man Prä- und Probiotika beim Reizdarmsyndrom anwenden?
Prä- und Probiotika können als ergänzende Möglichkeit zur symptomatischen Behandlung des Reizdarmsyndroms eingesetzt werden. Da die individuellen Reaktionen stark variieren, ist eine personalisierte Herangehensweise in Kombination mit einer ganzheitlichen Therapiestrategie zu empfehlen.
Vor Beginn einer Therapie mit Prä- oder Probiotika sollten Sie eine ausführliche Symptom- und Ernährungsanamnese durchführen und dokumentieren:
- Wann treten die Beschwerden auf?
- Wie stark sind die Symptome?
- Welche Nahrungsmittel könnten Auslöser sein?
Präbiotika eignen sich besonders, wenn das Ziel die Förderung der „guten“ Bakterien im Darm ist. Hierbei ist die Verträglichkeit sorgfältig zu beobachten, da zu Beginn meist Blähungen auftreten können. Probiotika sind dann zu bevorzugen, wenn gezielt bestimmte Bakterienstämme zur Behandlung eingesetzt werden sollen, die in der wissenschaftlichen Literatur mit Verbesserungen verknüpft sind.
Eine Kombination von Prä- und Probiotika kann in manchen Fällen sinnvoll sein. Beachten Sie jedoch, dass sich die Effekte oft erst nach mehreren Wochen zeigen. Geduld und Beobachtung sind daher wichtig, bevor eine abschließende Bewertung der Wirksamkeit erfolgt.
Quellen:
Mehr dazu: Das Reizdarm-Programm, Medizinverlag Nordwest, EUR 1,99 (gesponsert)
Bildquelle:
© Adobe Media. Probiotika bei Reizdarm. Close up of Probiotic bacteria biology science microscopic medicine digestion stomach. Von Mickael
© Adobe Media. Präbiotika bei Reizdarm. Microscopic of Probiotics Bacteria, lactobacillus bacteria 3d illustration. Von Anusorn


