Eine Studie in Thüringen hat laut der Thüringer Allgemeine ergeben, dass die Zahl der Suchtkranken durch Schmerzmittel steigt. Der dabei entstehende Gewöhnungseffekt vergrößert die Gefahr der potenziellen Nebenwirkungen. Auch Reizdarmpatienten sind davon betroffen.
Opioide – Medikamente mit starker (Neben-)Wirkung
Immer häufiger werden Opioide wie Tramadol oder Fentanyl über einen längeren Zeitraum verschrieben. Dabei handelt es sich um morphiumhaltige Medikamente, unter anderem bekannt als Tramal oder Durogesic, mit erhöhtem Suchtpotential und oftmals unterschätzten Nebenwirkungen. Die Gefahr der jeweiligen Nebenwirkungen wird durch den Gewöhnungseffekt zusätzlich vergrößert. Zudem sorgt der Gewöhnungseffekt dafür, dass die Dosierung ständig erhöht werden muss, um eine Schmerzlinderung zu erreichen.
Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der Apotheke macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination von Nährstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin Darmkapseln ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. Mehr Info… (gesponsert).
In den USA sterben täglich bis zu 150 Menschen an einer Opioid Überdosis. Diese Problematik erreicht mittlerweile auch Deutschland, wo die Medikamente bei schlimmen Tumorschmerzen, aber mittlerweile auch bei leichteren Rückenbeschwerden verschrieben werden. Die Hemmungen, starke Medikamente für vergleichsweise leichte Leiden einzusetzen, sinken stetig, auch wenn sich die Krankenkassen darüber nicht einig sind. So gibt beispielsweise die AOK plus an, dass sie keinen Anstieg bei der Gesamtverordnung von Opioiden verzeichnen konnte.
Opioide und Reizdarm
Doch in wie fern hängt das mit dem Reizdarmsyndrom zusammen? Der aktuelle Arztreport bestätigt, dass bei Reizdarm immer häufiger opioidhaltige Schmerzmittel verschrieben werden. Dabei ist bekannt, dass Opioide negativ auf die Darmgesundheit wirken – bei Reizdarmpatienten fatal.
2017 wurden jedem 10 Reizdarmpatienten Opioide verschrieben. Heute liegt die Behandlungsrate mit Opioiden bei Reizdarmpatienten 44 % über der Behandlungsrate von Patienten ohne bekanntem Reizdarm (Innerhalb der Vergleichsgruppe).
Wieso werden Opioide dennoch eingesetz?
Im Rahmen einer Schmerztherapie kann kaum auf opioidhaltige Schmerzmittel verzichtet werden. Gerade bei starken Schmerzen aufgrund eines Tumors, sind entsprechend wirkungsvolle Medikamente unabdingbar. Die Behandlung muss jedoch aufgrund des Suchtpotenzials kritisch gesehen und Einnahme- und Verordnungsverhalten genau eingehalten werden. Auf keinen Fall sollte bereits bei verhältnismäßig geringen Schmerzen auf morphiumhaltige Medikamente zurückgegriffen werden.
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